Am 5. August 2006 war die Tour de Ländle zu Gast in Rottweil. Die Tour de Ländle ist eine von der AOK Baden-Württemberg, dem SWR 4 und der ENBW organisierte mehrtägige Radrundfahrt über insgesamt 600km von Ludwigsburg quer durch Baden-Württemberg zum diesjährigen Zielort Heidenheim und der dortigen Landesgartenschau. Die zweite der insgesamt acht Etappen führte von Nagold durch das Neckartal nach Rottweil.
Für die Zielorte haben sich die Veranstalter jeweils ein buntes Rahmenprogramm ausgedacht, wobei bei jeder der Abendveranstaltungen Michael Branick "hochkarätige Stars" der Volksmusik präsentiert.
Die Teilnehmer der Tour konnten dabei nur einzelne Etappen mitfahren oder aber die Tour im Ganzen. Selbst die Verantwortlichen konnten nicht abschätzen, wie viele Radfahrer bei den jeweiligen Etappen teilnehmen werden und wie viele Besucher zu den Abendveranstaltungen zu erwarten sind. Zu einem guten Teil hing die Zahl der Teilnehmer schließlich auch vom Wetter ab, nachdem eine verbindliche Anmeldung nicht erforderlich war.
In diesem Rahmen hatte der TSV Rottweil zusammen mit dem Rugby Club, dem FV 08, dem TSV Neukirch und der Historischen Bürgerwehr die Verantwortung für die Bewirtung der ausgezehrten Radfahrer und der abendlichen Festbesucher. Im Vorfeld hieß es dabei, dass zwischen 2.000 und 3.000 Radfahrer auf dem Stadionplatz ungefähr zeitgleich einfallen werden, wobei die Polizei sogar mit bis zu 5.000 Radfahrern rechnete.
Klar war auch, dass am Abend bekannte Größen der Volksmusik, unter anderem Dunja Raiter und Patrick Lindner, ihre Fans auf den Stadionplatz zum Open Air Konzert versammeln würden.
Im Vorfeld gab es für uns vom TSV Rotteil also allerhand zu planen, wobei die schwierigsten Fragen mit Sicherheit diejenigen waren, welche Speisen angeboten werden sollen und vor allem, wie viele Portionen gebraucht würden. Weniger schwierig gestaltete sich dabei die Organisation des Aufbaus und die Rekrutierung zahlreicher Helfer aus dem Verein. Da alle an einem Strang zogen war die Stimmung bei den Helfern hinter dem Stand mit Sicherheit nicht schlechter als bei den Besuchern der Veranstaltung.
So gegen 14:30 Uhr trafen dann auch die ersten Teilnehmer ein und es sollte nicht lange dauern bis es auf dem Stadionplatz nur so wuselte vor Radfahrern. Diese boten ein fröhliches, bunt gemischtes Bild, bestehend aus ambitionierten Fahrern, für welche der sportliche Aspekt im Vordergrund stand, aber auch aus Genussfahrern und denjenigen, für die der Spaß im Vordergrund stand. Zu der letzteren Gruppe ist sicherlich der Hochradfahrer im originalen historischen Outfit vergangener Tage zu zählen, wie auch diejenige Gruppe, die mit einem mehrsitzigen Tretmobil unterwegs war. Deren Gefährt war augenscheinlich rund um einen Biertisch konstruiert, wobei sich die Pedaleure auf dem Gefährt gegenüber saßen und ihr Schicksal dem Steuermann anvertrauten.
Am Nachmittag wurde dann auf der riesigen Schaubühne allerhand Kurzweiliges geboten, unter anderem der Auftritt einer Rottweiler Bauchtanzgruppe oder den Fahnenschwingern mit Ihrem Programm. Am Abend zogen dann die Volksmusikanten wahre Heerscharen von Besuchern in ihren Bann. Da das Wetter für diesen Tag nicht hätte besser sein können, nämlich wohlige 22 Grad und trocken, war den ganzen Nachmittag und schließlich bis spät in die Nacht ein ausgelassenes Fest im Gange.
Die gute Stimmung übertrug sich auch auf die Helfer des TSV Rottweil an unserem Bewirtungsstand, sodass die mit Freude verkauften Maultaschen und Paella solch reißenden Absatz fanden, dass manchmal zwei Pfannen und zwei Bräter zum Kochen nicht ausreichen sollten. Mit unserem Angebot hatten wir also den richtigen Geschmack getroffen.
Besonders hervorzuheben ist noch, dass die jugendlichen Schwimmerinnen und Schwimmer des TSV Rottweil so viel Spaß an der Bewirtung hatten, dass sie es sich nicht nehmen ließen, weit über Ihre eigentliche zugeteilte Schicht bis zum Ende der Veranstaltung nach 23.00 Uhr zu helfen.
Gemeinsam machten wir uns dann an den Abbau und konnten erschöpft aber zufrieden auf einen rundum gelungenen Tag zurückschauen. Die für die Bewirtung zuständigen Vereine und die Stadt Rottweil zeigten sich dabei als ein gut zusammenarbeitendes Team. Alles lief reibungslos und jeder konnte sich auf den anderen verlassen. Dadurch dass die beteiligten Vereine miteinander als Team aufgetreten sind, sich die Aufgaben geteilt haben und sich jeder an die Abreden hielt, haben wir uns alle gemeinsam sicherlich für zukünftige, vergleichbare Aufgaben empfohlen. Entsprechend positiv fielen auch die Rückmeldungen der Gäste und vor allem der Organisatoren der Tour für uns aus.